Gerade einmal fünf Jahre war Mattes alt, als bei ihm ein Non-Hodgkin-Lymphom, also Lymphdrüsenkrebs, diagnostiziert wurde. In seinem jungen Alter hat er bereits sehr viel Zeit im Krankenhaus verbracht. Doch trotz allem haben er und seine Familie nicht den Mut verloren. Gemeinsam mit seiner Mutter hat uns Mattes seine Mutmachergeschichte erzählt.
Es ist wirklich beeindruckend, was der heute elfjährige Mattes und seine Familie gemeinsam durchgestanden haben. Mit fünf Jahren erlitt der eigentlich gesunde Junge nachts plötzlich einen Atemstillstand. Er musste reanimiert werden und ein CT brachte schließlich die Diagnose Krebs. Mattes kam sofort auf die Kinderintensivstation, wo er in ein künstliches Koma gelegt und beatmet werden musste.
Nach vier Wochen auf der Kinderintensivstation wurde Mattes dann in das Kinderonkologische Zentrum Mainz verlegt und es wurde mit der regelmäßigen Chemotherapie begonnen. Alles ganz schön viel für ein Kind, das doch eigentlich nur gerne mit seinen Freunden draußen spielen würde! Doch Mattes erinnert sich trotzdem auch an schöne Momente während seiner Krankenhausaufenthalte: regelmäßig gab es Pizza- und Pommesabende und er fand auf der Station auch Freunde. Gemeinsam machten sie das Spielzimmer unsicher oder sausten mit Bobbycars über die Klinikflure. Und wie Mama Susanne erzählt, haben sich auch unter den betroffenen Eltern wertvolle Freundschaften entwickelt. Sie stehen noch heute im guten Kontakt und treffen sich regelmäßig.
Eine tolle Ablenkung von „den doofen Tagen im Bett“ war für Mattes auch das Sportprojekt. Dort können sich die jungen Patient*innen in ganz unterschiedlichen Sportarten ausprobieren. So spielte Mattes zum Beispiel im Klinikgarten Minigolf mit der Sportwissenschaftlerin Sandra Stössel. Das wichtigste beim Sportprojekt ist, dass den Kindern und Jugendlichen die Bewegung guttut und sie daran Spaß haben. Und das hatte Mattes auf jeden Fall und freute sich, wenn er zum Sport konnte. Es motivierte ihn, weiter gegen seine Krankheit zu kämpfen.
Vor seiner Erkrankung war Mattes im Schwimmkurs, den konnte er dann aber lange nicht weitermachen. Umso schöner ist es, dass er heute wieder Sport im bzw. auf dem Wasser machen kann, denn der mittlerweile Elfjährige verbringt im Sommer gerne viel Zeit beim Stand-Up-Paddling. Kein Wunder also, dass ein eigenes Board ganz oben auf seiner Weihnachtswunschliste steht! Und auch ansonsten verbringt Mattes seine Freizeit sportlich, nämlich beim Reiten oder Badmintonspielen.
Jedes halbe Jahr kommt er noch zur Nachsorge in das kinderonkologische Zentrum nach Mainz. Und auch wenn es ihm gut geht, so wünscht er sich, seine Krebserkrankung endlich hinter sich lassen zu können. Denn natürlich hat diese Zeit Spuren hinterlassen. „Für sein Alter ist Mattes deshalb auch schon sehr weit und vernünftig“, findet Mama Susanne, „er ist ein sehr sensibler, sozialer und hilfsbereiter Junge. Sein großer Wunsch ist es, wenn Corona es erlaubt, nach Spanien zu fahren und zwar an den Strand, wo er mit 5 Jahren einen tollen Sommer verbringen konnte“. Das war noch vor seiner Krebserkrankung und wir drücken alle Daumen, dass Mattes dort kommendes Jahr wieder so einen unbeschwerten Urlaub erleben kann wie damals. Aber dieses Mal natürlich mit seinem eigenen Stand-Up-Paddling-Board im Gepäck!
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