Das Sportprojekt
Sport, Bewegung und Spiel – das sind für alle Kinder und Jugendliche wichtige Bestandteile für eine gesunde Entwicklung. Im Falle einer Krebserkrankung ist Sport besonders wichtig. Das 2011 gegründete Sportprojekt, welches die Kinderkrebshilfe Mainz finanziert, bietet ein Sportprogramm für die Patient*innen der Pädiatrischen Hämatologie & Onkologie.
Sport bei Kindern mit Krebs
Im Rahmen dieses Projektes erfolgt ein auf das Alter und das Therapiestadium der Kinder und Jugendlichen abgestimmtes Sport- und Bewegungsangebot, um die Patient*innen nicht nur zu Bewegung zu motivieren, sondern auch von ihrer Erkrankung abzulenken. Während der Therapie kann der Körper bei den Sporteinheiten gestärkt und aus der Abgeschlagenheit geführt werden, die häufig mit einer Krebserkrankung einhergeht.
Um die Kinder nach ihrer Therapie bei der Rückkehr in den Alltag zu unterstützen und Folgekrankheiten vorzubeugen, endet das Sportprogramm nicht mit der Entlassung aus dem Krankenhaus. Nach der Entlassung können die kleinen Patient*innen ihre Begeisterung für eine Sportart mithilfe von Schnuppertrainings entdecken. Ob Rudern, Tennis, Eishockey oder Fechten: Jeder Sport soll den Kindern den Spaß an Bewegung vermitteln und sie zurück führen zur Normalität.
Durchgeführt wird das Sportprogramm von einem interdisziplinären Team, das durch die Kinderkrebshilfe Mainz unterstützt wird. Zum Team zählen: Dr. Marie Neu (Ärztin), Elias Dreismickenbecker (Sportwissenschaftler), Mareike Kühn (Sportwissenschaftlerin) und Lena Wypyrsczyk (Sportwissenschaftlerin).
Impressionen
Spiel und Spaß durch Sport werden hier mit einer Therapie auf höchstem technischen Niveau verbunden. Die Kinderkrebshilfe Mainz unterstützt bei der Anschaffung von Sachmitteln: Von Trikots und klassischen Geräten wie Bällen oder Seilen bis hin zu durch künstliche Intelligenz gestützter Technik ist alles mit dabei. In Zukunft sollen die Therapiemöglichkeiten dank Ihrer Spende noch individueller werden.
„Muckis“ gegen Krebs
Kinder, die sich aufgrund ihrer Erkrankung einer onkologischen Therapie unterziehen müssen, sind in ihrem Bewegungsverhalten erheblich eingeschränkt. Um ihr Wohlbefinden während und nach der Therapie auf physischer und psychischer Ebene zu verbessern, ist es der Kinderkrebshilfe Mainz ein besonderes Anliegen, das kinderonkologische Zentrum der Universitätsmedizin Mainz bei Forschungsprojekten zum Thema „Sport und Krebs“ zu fördern.
Neben einigen mono- und multizentrischen Studien ist eines dieser Forschungsprojekte in Mainz die „MUCKI-Studie“. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln von 2015 bis 2018 im Kinderonkologischen Zentrum Mainz durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass ein gezieltes Sportprogramm die Muskelkraft der erkrankten Kinder stärken und die Lebensqualität verbessern konnte. Auch die Abgeschlagenheit, die häufig mit einer Krebsbehandlung einhergeht, wurde verringert.
Sport kennt kein Alter
Bereits ab dem Kleinkindalter ist Sport bei einer Krebserkrankung begleitend sinnvoll. Als Ablenkung vom Stationsalltag gleichermaßen wie als unterstützendes Element für einen guten Therapieverlauf.
Diese Ergebnisse motivieren auch zukünftig „am Ball zu bleiben“, um in weiteren Projekten noch mehr über Sport als Therapie, die Spaß und zugleich körperliches und mentales Wohlbefinden bringt zu erfahren, zu verbessern und weiter zu verbreiten.
Das Ziel ist es, einen Beitrag zu leisten in der Entwicklung von spezifischen Trainingsrichtlinien und langfristig möglichst allen Patient*innen in Deutschland Zugang zu Sportprogrammen zu ermöglichen. Um das zu erreichen, unterstützt die Kinderkrebshilfe Mainz – neben der Anschaffung von altersgerechten Sport- und Diagnostikgeräten – Personalstellen der Arbeitsgruppe pädiatrische Sport-Onkologie.
Im Rahmen des AktiveOncoKids Netzwerkes findet zudem ein reger Austausch unter Sportwissenschaftlern in Deutschland statt.
Kooperationspartner
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