Giano zeigt: „Das Positive bleibt im Kopf!“ – Eine Mutmacher-Geschichte

Giano Tedesco ist 14 Jahre alt, als sein Hausarzt bei einer Routineuntersuchung Auffälligkeiten entdeckt, die von heute auf morgen große Veränderungen bedeuteten. Giano hat Flüssigkeitsansammlungen zwischen Herz und Lunge. Die Diagnose: Non-Hodgkin-Lymphom.

„Das ging damals alles so wahnsinnig schnell“, sagt der heute 21-Jährige, „ich hatte Lymph-Flüssigkeit in meiner Lunge und kam direkt auf die Intensivstation.“ Den Dezember 2013 verbrachte er im Krankenhaus. Gerade in der Vorweihnachtszeit ein Schicksalsschlag, den die Familie erst einmal verarbeiten musste. Und auch in der Schule war Aufklärungsarbeit gefragt: „Viele dachten, dass ich schwänze und einfach keine Lust habe, zu kommen – dabei hätte ich gerne getauscht…“, erinnert sich Giano.

Vier Wochen in der Klinik, dann immer wieder ein paar Wochen zu Hause – eine Chemotherapie war unerlässlich. „Oh Gott meine Haare und wann darf ich wieder Fußball spielen?“ – das waren die Gedanken, um die sich Gianos Kopf damals drehte. Aufgeben war von Anfang an keine Option. Mit drei Lehrern, die ihm zu Hause geholfen haben, und viel Nachholarbeit, stieg er in der 10. Klasse wieder in den Unterricht ein, wiederholte die Klasse freiwillig, um seinen Schnitt zu verbessern und schaffte schließlich einen sehr guten Abschluss, der ihm den Ausbildungsplatz bei der Agentur für Arbeit in Mainz ermöglichte. „Mit 14 wollte ich zwar Profi-Fußballer werden und heute arbeite ich in einer Behörde“, lacht Giano, „ein bisschen was ist anders gelaufen, aber es geht mir gut!“

Heute – sieben Jahre später – kann Giano sehr positiv über diese Zeit sprechen: „Klar, das war alles krass! Aber ich erinnere mich eigentlich auch gerne an die Stationszeit zurück. Mit all den netten Pflegern und Pflegerinnen. Die waren immer sehr, sehr nett und gut gelaunt. Durchweg einfach niemand war unsympathisch. Das Ärzteteam ist super und die Vereine drum herum zeigen so ein großes Engagement. Man hat auch ein paar andere Jugendliche dort kennengelernt. Das war eigentlich wie eine kleine Familie dort.“

Dass das keine Selbstverständlichkeit ist, weiß Giano zu schätzen: „Selbst meine Eltern kamen den Umständen entsprechend gerne dorthin. Mein Vater hat erst einmal den Ruhetag in seiner Pizzeria um einen zusätzlichen Tag verlängert, um mehr bei mir sein zu können. Meine Familie und Freunde waren eigentlich immer da, wenn es nur ging – das hat enorm geholfen.“

Im Dezember 2020 hatte Giano Tedesco wieder einen Nachsorge-Termin. Diese Termine sind mittlerweile im Halbjahres-Rhythmus. Das Ergebnis der Untersuchung ist gut und damit gilt Giano erst einmal wieder als gesund. Ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt den Kampf gegen Kinderkrebs mit zu unterstützen – sei es mit Ablenkung in der akuten Phase oder der nachhaltigen Investition in die Forschung auf diesem Gebiet.

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