Es ist Frühjahr 2020, als Emilia kurz vor ihrem 7. Geburtstag die Diagnose Krebs erhält. Das sogenannte Hochrisiko-Neuroblastom, ein Tumor des peripheren Nervensystems, ist nicht nur ein Schock für die vierköpfige Familie Zimmerer. Vielmehr ist es eine Nachricht, die den gesamten Familienalltag umwirft: Zunächst wird Emilia an spezialisierten Zentren in Freiburg und Heidelberg behandelt. Nach einigen Rückfällen führt der Therapieweg dann über das Kinderonkologische Zentrum der Universitätsmedizin Mainz. Eine Herausforderung – schließlich kommen zum hohen Betreuungsaufwand auch noch Reisen, die Zeit und Geld in Anspruch nehmen. Nicht immer kann die Familie zusammen sein. Emilias Eltern entscheiden sich, vorübergehend ihre Jobs aufzugeben und setzen auf Spendenaktionen. Spendenaktionen, die immer größer werden und schließlich einen Hoffnungsschimmer bringen: Falls die Therapien in Deutschland nicht anschlagen, soll das Geld reichen, um ein Tumorzentrum in den USA aufzusuchen für ein Medikament, das in Deutschland noch nicht zugelassen ist.

Die Spendenbereitschaft ist sehr groß, sodass die in Freiburg ansässige Matthias-Ginter-Stiftung später höhere fünfstellige Beträge für die Familie verwaltet. Hinter der 2018 gegründeten Stiftung steckt Profi-Fußballer Matthias Ginter vom SC Freiburg. Er weiß den sportlichen Erfolg, der ihm ein privilegiertes Leben ermöglicht, zu schätzen. Zugleich weiß er auch: Nicht alle haben Gesundheit und eine große Unterstützung als selbstverständliche Wegbegleiter in ihrem Leben. Eigentlich unterstützt die Stiftung vor allem hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche aus dem Breisgau. Mit über 82.000 Euro hinterlässt die Matthias-Ginter-Stiftung nun aber auch ein großes Zeichen in Mainz. Die Kinderkrebshilfe Mainz erhielt – zu gleichem Teil wie der Förderverein für krebskranke Kinder in Freiburg – den Betrag, der Emilia leider nicht mehr helfen konnte. Im Frühjahr 2022 verschlimmert sich ihr Zustand. Im Juni dann die Nachricht, die alle bis heute tieftraurig stimmt: Emilia konnte nicht geholfen werden.

Die rund 41.000 Euro fließen nun in das Sportprojekt für krebskranke Kinder sowie in wichtige Forschungsprojekte – beides wird unterstützt durch die Kinderkrebshilfe Mainz. Vorstand der Organisation, Prof. Dr. Jörg Faber, erklärt: „Durch hochmoderne Forschung und innovative Ansätze arbeiten wir tagtäglich daran, Kinderkrebs den Kampf weiter anzusagen – 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben heutzutage eine sehr gute Heilungschance. Die bewegende Geschichte von Emilia zeigt jedoch, dass wir uns mit dieser Quote auf keinen Fall schon zufriedengeben dürfen.“

v.l.n.r. Prof. Dr. Jörg Faber (Leiter des Kinderonkologischen Zentrums und Vorstand der Kinderkrebshilfe Mainz e.V.), Elias Dreismickenbecker (Sportprojekt), Celina und Manuel Zimmerer (Eltern von Emilia), Dr. med. Arthur Wingerter (Funktionsoberarzt)