Tour der Hoffnung 2023

Hoffnungsträger für die Forschung

Am 11.11. ging es in diesem Jahr für uns nicht auf den Schillerplatz, sondern nach Heuchelheim bei Gießen. Eingeladen wurden wir hier von der „Tour der Hoffnung“ zu einer Spendenübergabe in siebenstelliger Höhe. Jetzt heißt es festhalten: Stolze 1.715.700 Euro wurden an diesem Nachmittag verteilt. Die Summe setzt sich zusammen aus der in diesem Jahr erradelten Spendensumme und dem Beitrag, der dem Medizinischen Kuratorium aus dem letzten Jahr noch zur Verfügung stand. Insgesamt 26 Organisationen aus ganz Deutschland durften sich über ihren Anteil dieser wahnsinnigen Summe freuen. Und sie alle haben eines gemeinsam: einen Schwerpunkt im Gebiet der Forschung.

Denn die jährliche Spendenradtour zugunsten krebskranker Kinder und Jugendlicher möchte als Hoffnungsträger agieren und dies war auch deutlich spürbar an diesem Abend. Trotz des schwerwiegenden Themas war eine grundlegend positive und in die Zukunft blickende Perspektive übergreifender Konsens. Zahlreiche Institutionen stellten ihre aktuellen Forschungsprojekte vor und dabei wurde deutlich: Wir können gemeinsam noch ganz schön viel bewegen im Kampf gegen Kinderkrebs.

Erstmalig wurde auch die Kinderkrebshilfe Mainz e.V. von der „Tour der Hoffnung“ berücksichtigt. 50.000 Euro, die den Großteil der Anschaffung eines Ganglabors für unser Sportprojekt finanzieren, fließen an uns. Die möglichst detaillierte und regelmäßige Erhebung des Ganges im Rahmen der Intensivtherapie und darüber hinaus ist aus verschiedenen Gründen bedeutsam:

  • Einerseits ist es relevant, den Einfluss der (onkologischen) Grunderkrankung der medizinischen Therapie, aber auch der behandlungsbedingten Inaktivität auf eben diesen zu untersuchen.
  • Weiterhin können somit Defizite und Fähigkeiten identifiziert werden, die der Ableitung zielgerichteter und personalisierter sporttherapeutischer Maßnahmen dienen, um frühzeitig die altersgerechte Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu unterstützen.
  • Abschließend dient die Evaluation auch dazu, den Fortschritt und die Effekte sporttherapeutischer Maßnahmen zu verfolgen und wissenschaftlich auszuwerten.

Für einen sicheren Gang sind unter anderem eine uneingeschränkte Gleichgewichtsfähigkeit und Koordination, aber auch eine ausreichende Muskelkraft in der unteren Extremität erforderlich. Der Untersuchung des Gangbildes kommt daher insbesondere bei krebskranken Kindern und Jugendlichen eine besondere Bedeutung zu, da das Gangbild Aufschluss über die Gesamtfunktion des Körpers und damit über die Fähigkeit zur Bewältigung alltäglicher Aufgaben geben kann.

Die Analyse wird Teil der sogenannten Kolibri-Studie an der Universitätsmedizin Mainz. Das Gangbild von Patient*innen – sowohl in der akuten Behandlung als auch in der Nachsorge (Alter: ca. 3 bis 21 Jahre) – wird hierbei qualitativ bewertet, um eine mögliche Gangvariabilität und ein erhöhtes Sturzrisiko bei Patient*innen mit verschiedenen Krebsarten und in verschiedenen Stadien der Behandlung zu erkennen.

Die sportliche Spendensumme kommt somit auch in einem sportlichen Umfeld zum Einsatz. Übrigens: Schon seit 1983 radeln die Teilnehmenden der „Tour der Hoffnung“ jeden Sommer quer durch die Republik und sammeln Spenden für den guten Zweck. Wir sagen an dieser Stelle also nicht nur noch einmal „herzlichen Dank“, sondern auch „herzlichen Glückwunsch“ zu 40 Jahren Charity-Erfolg. Die „Tour der Hoffnung“ ist eine der Institutionen, die einfach nicht mehr wegzudenken ist im Kampf gegen den Kinderkrebs!