Im Mai war es so weit: Vier Kinder aus unserer Gruppe „Gefühlshelden“, in der sich junge Patient*innen mit aktueller oder überstandener Krebserkrankung treffen, durften ihre Wunschmotive als Graffiti-Kunstwerke auf Stromkästen im unmittelbaren Umfeld des Geländes der Universitätsmedizin Mainz sprühen. Unterstützt wurden die Kinder dabei durch die Betreuerinnen der „Gefühlshelden“, Psychologin Theresa Lask sowie Psychologe Jonas Schetelig, sowie Peggy Schumacher von „P. Schumacher Kunst“ und ihrem Künstlerkollegen Carie George, der die Motive der Kinder im Vorfeld gezeichnet hat.
Die Kindergruppe „Gefühlshelden“ trifft sich jeden zweiten Mittwoch und spricht Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren an. Die (ehemaligen) kleinen Krebspatientinnen können sich im Rahmen der Treffen austauschen, über ihre Gefühle sprechen und so lernen, mit ihrer Krankheit umzugehen und Resilienz, also Widerstandskraft, aufzubauen. Gerne darf dabei auch eine Freund*in oder ein Geschwisterkind mitgebracht werden. Die Kindergruppe ist dabei Teil unseres Projekts „Schwierige Zeiten gemeinsam meistern“, welches von Herzenssache e.V., der Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank, für drei Jahre im Aufbau unterstützt wird.
„Die Kinder fühlen sich oft fremdbestimmt. Sie müssen funktionieren, so wie es die Therapie verlangt. Ab dem Zeitpunkt, in welchem feststeht, dass die Kinder Krebs haben, passiert so viel bei den Emotionen und mit den Gefühlen, dass wir uns gedacht haben: Bestenfalls werden die Kinder zu ‚Gefühlshelden‘, um mit der Situation besser umgehen zu können“, sagt unsere Marielle, die das Projekt vonseiten der Kinderkrebshilfe Mainz betreut.
Die Graffiti-Aktion war ein absoluter Herzenswunsch der teilnehmenden „Gefühlshelden“. Künstlerin Peggy und Kollege Carie besuchten die Gruppe im Vorfeld der Spray-Aktion, um die Kinder kennenzulernen und ihnen ihre Lieblingsmotive zu entlocken. Dabei kamen die Kinder ins Gespräch über Hobbys und Lieblingstiere, und schnell kristallisierten sich so Motive heraus: Dazu gehörten ein Pferd, ein Tiger, Ufos stellvertretend für das Weltall, ein Dinosaurier und ein Fußballer. Die Künstler*innen Peggy und Carie haben daraufhin Schablonen gefertigt, damit die Kinder am Aktionstag ihre Graffitis selbst sprayen konnten.
Und die Kunstwerke sind dabei mehr als gelungen: Mit bunten Farbklecksen auf den T-Shirts, Spraydosen in Farben wie Neonpink, Blau oder Giftgrün hatten die jungen Künstler*innen viel Spaß beim Verschönern der Stromkästen. Ein Dank gilt an dieser Stelle auch der Mainzer Stadtwerke AG, die uns die Stromkästen für dieses Projekt zur Verfügung gestellt hat!
„Man fühlt sich einfach so frei, man kann machen, was man will, man kann alle Motive machen und man kann einfach rumsprühen“, freut sich der 11-jährige Leon van Parys während der Graffiti-Aktion. Und wir freuen uns mit, dass die Aktion auf so viel Begeisterung gestoßen ist, und sagen ein großes Dankeschön an alle Beteiligten.
Begleitet wurde die Aktion zudem durch ein Drehteam des SWR – schaut doch mal rein.