Der 12. Mai ist das Geburtsdatum der britischen Krankenschwester und Pionierin der modernen Krankenpflege Florence Nightingale. Heute wird dieser Tag jedes Jahr als „Internationaler Tag der Pflege“ den zahlreichen Pflegekräften gewidmet, die sich tagtäglich unermüdlich für andere Menschen einsetzen.
Selbstverständlich ist auch im Kinderonkologischen Zentrum der Universitätsmedizin Mainz rund um die Uhr ein engagiertes Team aus Pflegerinnen und Pflegern für die jungen Patient*innen da. Thomas Matthews ist der pflegerische Leiter der kinderonkologischen Station und hat uns im Interview einen Einblick in den Alltag des Pflegepersonals gegeben.

Thomas Matthews

Thomas Matthews

Herr Matthews, im Februar 2022 haben Sie die pflegerische Leitung des Kinderonkologischen Zentrums in Mainz übernommen. Stellen Sie sich und Ihren bisherigen Berufsweg doch gerne einmal vor. War für Sie dabei schon immer klar, dass Sie einmal in der Kinderonkologie arbeiten würden?

Thomas Matthews: Für mich gab es sehr viele interessante Bereiche im Klinikum, die ich während meiner Ausbildung kennenlernen durfte. Tatsächlich habe ich mich dann für die Kinderintensivstation AE2 entschieden, merkte jedoch relativ schnell, dass mein Interesse für die Kinderonkologie größer war. Nach einem Gespräch mit der damaligen Abteilungsleitung, Frau Limburg, stand dem Wechsel zur Kinderonkologie im Jahr 2018 nichts mehr im Wege. Als stellv. Abteilungsleitung durfte ich seit Februar 2021 Frau Limburg unterstützen und vieles zu den Leitungsaufgaben von ihr lernen.

Beschreiben Sie uns doch einmal kurz Ihren Arbeitsalltag. Wie sieht denn ein typischer Tag im Kinderonkologischen Zentrum für Sie und Ihre Kolleg*innen aus?

Thomas Matthews: Eine klare Beschreibung eines Arbeitsalltages ist nicht sehr leicht. Wir sind ein großes Kinderonkologisches Zentrum. Mit Station, Ambulanz und Tagesklinik. Die Einsatzvielfalt in unserem Bereich ist sehr groß und unterschiedlich. Dementsprechend werden Patient*innen in ihrer Akutphase auf Station versorgt, aber auch Kinder und Jugendliche erhalten ihre Therapie im ambulanten Setting. Die hohe Kompetenz aller Pflegekräfte ermöglicht es so, den Alltag der Patient*innen so angenehm wie möglich zu gestalten. Deshalb bin ich sehr stolz auf mein Team.

Würden Sie sagen, die Arbeit der Pflegekräfte in der Kinderonkologie unterscheidet sich gegenüber der in anderen Bereichen? Gibt es hier besondere Anforderungen, aber vielleicht auch besonders schöne Aspekte?

Thomas Matthews: Ich sehe schon Unterschiede in der Versorgung unserer Patient*innen im Vergleich zu anderen Bereichen. Ich würde allerdings nicht behaupten, dass der eine Bereich weniger anspruchsvoll ist als der andere. Häufige und lange stationäre Krankenhausaufenthalte und Besuche in der Kinderonkologischen Ambulanz bringen eine persönliche Bindung zwischen Pflegekraft und Patient*innen mit sich. Das Nähe-Distanz-Verhältnis zu wahren kann einen vor eine große Herausforderung stellen. Aber auch genau diese Nähe zu den Patient*innen schafft Vertrautheit und macht den Tag von so vielen von uns angenehm.

Der Mangel an Pflegefachkräften ist ein viel diskutiertes und gesellschaftlich höchst relevantes Thema. Was würden Sie einem jungen Menschen, der gerne eine pflegerische Ausbildung absolvieren möchte, mit auf den Weg geben?

Thomas Matthews: Ich würde dem jungen Menschen sagen, dass er dabei ist, den besten Beruf zu lernen.

Herzlichen Dank, lieber Herr Matthews, für diesen spannenden Einblick in Ihren Arbeitsalltag! 
Ein großes DANKE an all die zahlreichen engagierten Pflegekräfte für ihren tagtäglichen und unermüdlichen Einsatz! Ohne Pflege geht es nicht!